Der Herbst steht vor der Tür und Sie fragen sich, ob Sie Ihre Gartenmöbel Winter draußen stehen lassen können, ohne dass sie Schaden nehmen. In München kann das Wetter rasch von trocken zu frostig umschlagen, und ein falscher Schutz kann teure Reparaturen nach sich ziehen. Dieser Leitfaden zeigt, welche Faktoren wirklich zählen, welche Materialien sich am besten verhalten und welche Schritte Sie jetzt erledigen sollten, damit Ihre Sitzgruppe im Frühjahr wieder wie neu aussieht.

Warum das Wetter im Winter ein Risiko für Gartenmöbel darstellt

Bevor Sie eine Entscheidung treffen, sollten Sie verstehen, welche natürlichen Kräfte anspielen:

  • Frost - Das Gefrieren von Wasser in Holzporen oder Metallverbindungen kann zu Rissen und Verformungen führen.
  • Schneelast - Mehrere Kilogramm Schnee auf einer Sitzfläche können Rahmen verbiegen oder Kissen zerdrücken.
  • UV‑Strahlung - Auch im Winter bleibt die Sonne aktiv. Sie greift besonders Kunststoff und farbige Stoffe an.
  • Feuchtigkeit und Schimmel - Anhaltende Nässe bildet einen Nährboden für Pilze, besonders bei Holzmöbeln.

Materialvergleich: Was hält am längsten?

Die Wahl des Materials ist der wichtigste Faktor. In der folgenden Tabelle werden die gängigsten Optionen gegenübergestellt.

Vergleich der wichtigsten Materialien für Gartenmöbel
Material Vorteile Nachteile Pflegeaufwand Ideal für
Holz Natürliche Optik, hohe Stabilität Empfindlich gegen Feuchtigkeit, kann splittern Regelmäßiges Ölen oder Lasieren Garten mit wenig direktem Frost
Aluminium Leicht, korrosionsbeständig, wartungsarm Kann bei starkem Frost spröde werden Gelegentliches Abwischen Klimate mit häufigem Frost
Kunststoff Preiswert, farblich vielseitig UV‑Empfindlich, kann spröde werden Wenig, nur reinigen Städtische Balkone, budgetfreundlich

Vorbereitung: So schützen Sie Ihre Möbel vor Kälte und Feuchtigkeit

Unabhängig vom Material gibt es ein paar universelle Schritte, die Sie sofort umsetzen können.

  1. Reinigen Sie alle Teile gründlich. Entfernen Sie Schmutz, Blätter und altes Pflegemittel - sonst können Reste das Wasser anziehen.
  2. Trocken lagern: Wenn möglich, stellen Sie Möbel auf Unterlage (z.B. Gummimatten), damit keine Feuchtigkeit vom Boden aufsteigt.
  3. Schutzabdeckung anbringen. Eine Abdeckung aus atmungsaktivem Material verhindert Niederschlag, lässt aber Luft zirkulieren, sodass kein Schimmel entsteht.
  4. Bei Holz‑Möbeln: Vor dem Winterzweigöl oder witterungsbeständiges Holzschutzlasur verwenden. Das schafft eine wasserabweisende Schicht.
  5. Aluminium‑ und Kunststoff‑Möbel: Leichtes Sprühöl gegen UV‑Einfluss reicht aus, um Verfärbungen vorzubeugen.
Wassermalerei von Holzbank, Aluminiumlounge und buntem Plastikstuhlsatz im Winter.

Lagerung vs. draußen lassen - Pro‑ und Contra‑Liste

Manche Hobbygärtner schwören auf das „drinnen lagern“, andere wollen die Möbel einfach draußen stehen lassen. Hier ein kurzer Überblick:

  • Vorteil Lagerung: Minimaler Verschleiß, keine Notwendigkeit für zusätzlichen Wetterschutz.
  • Nachteil Lagerung: Aufwendig, Platzbedarf im Haus, mögliche Beschädigung durch Feuchtigkeit im Keller.
  • Vorteil draußen: Keine Hantelarbeit, Möbel bleiben bereits an ihrem Platz - besonders praktisch für große Sitzgruppen.
  • Nachteil draußen: Höhere Anforderungen an Schutzmaßnahmen, Risiko von Frostschäden.

Pflege im Winter - Was Sie regelmäßig tun sollten

Der Winter ist nicht komplett „vergessen“. Ein kurzer Check‑Turnus verhindert überraschende Probleme.

  • Alle zwei Wochen die Wetterschutzabdeckung öffnen, um Kondensation zu vermeiden.
  • Gegen Frost: Bei starkem Frost einen zusätzlichen Schutzfilm (z.B. Silikon‑Spray) auf Metallteile auftragen, um Sprödigkeit zu reduzieren.
  • Kissen und Polster: In luftdichte Beutel packen oder mit wasserabweisendem Bezug versehen. So bleiben sie trocken und knitterfrei.
Hand sprüht Schutzöl auf Holztisch, atmungsaktive Abdeckung liegt über Stühlen, Gummimatte unten.

Typische Fehler, die Sie vermeiden sollten

Einige Fehlentscheidungen kosten mehr, als man denkt:

  • Abdeckung aus Plastik ohne Atmungsaktivität - das führt schnell zu Schimmel.
  • Nur für den Regen abgestimmter Schutz, aber keine Berücksichtigung von Frost.
  • Holzmöbel ohne Nachpflege behandeln und dann unbehandelt draußen lassen.
  • Schwere Schneeschichten ignorieren - ein kurzer Schneeräumvorgang hilft, die Belastung zu reduzieren.

Nächste Schritte: Schnell‑Checkliste für den Winterstart

  1. Alle Möbel gründlich säubern und trocknen lassen.
  2. Materialabhängige Schutzschicht (Öl, Lasur, UV‑Spray) auftragen.
  3. Unterlage aus Gummi oder Kunststoff platzieren.
  4. Atmungsaktive Abdeckung über die Sitzgruppe legen.
  5. Monatlich prüfen - besonders nach starkem Frost oder Regen.

Häufig gestellte Fragen

Muss ich meine Gartenmöbel komplett einpacken oder reicht eine Abdeckung?

Eine hochwertige, atmungsaktive Abdeckung schützt vor Regen, Schnee und UV‑Licht. Bei empfindlichen Materialien wie unbehandeltem Holz empfiehlt sich zusätzlich das Auftragen von Schutzöl und das Nutzen von Unterlagen, um direkten Bodenkontakt zu vermeiden.

Wie oft sollte ich die Schutzschicht bei Aluminium‑Möbeln erneuern?

Ein leichtes Sprühöl reicht in der Regel für ein bis zwei Winter. Bei starkem Salz- oder Streugutkontakt (z.B. auf Gehwegen) empfiehlt sich eine neue Schicht am Jahresende.

Kann ich Kunststoff‑Möbel mit einer Folie abdecken?

Ja, aber die Folie sollte atmungsaktiv sein. Eine undurchlässige Folie schließt Feuchtigkeit ein und begünstigt das Ausbleichen und Rissbilden.

Was mache ich mit Kissen, wenn ich die Möbel draußen lasse?

Kissen sollten in wasserabweisende Beutel gepackt oder mit einem zusätzlichen Outdoor‑Bezug versehen werden. So bleiben sie trocken und verlieren nicht an Polsterkraft.

Wie erkenne ich, ob Holz bereits vom Frost beschädigt ist?

Achten Sie auf Risse in der Maserung, das Abblättern der Oberflächenbeschichtung oder ein stechendes Knacken beim leichten Antippen. Sobald diese Anzeichen sichtbar sind, sollte das Holz nach dem Frühjahr neu behandelt werden.