Wenn du ein älteres Haus in Österreich hast, weißt du wahrscheinlich: Die Fassade ist nicht nur das Gesicht deines Zuhauses, sondern auch die größte Wärmebrücke. Eine gute Fassadendämmung spart Heizkosten, verbessert das Wohnklima und erhöht den Wert deiner Immobilie. Doch die große Frage bleibt: Was kostet 100 qm Fassadendämmung wirklich? Die Antwort ist nicht einfach nur eine Zahl - sie hängt von Material, Aufwand, Region und sogar der Jahreszeit ab.
Was beeinflusst die Kosten für 100 qm Fassadendämmung?
Es gibt keine Standardrechnung. Selbst wenn zwei Häuser nebeneinander stehen, können die Kosten für dieselbe Fläche um mehr als 40 % unterschiedlich sein. Warum? Weil die Vorbereitung oft teurer ist als die Dämmung selbst.
Ein altes Mauerwerk kann Schadstellen haben - lose Putzstücke, feuchte Stellen, Risse, Schimmel. Bevor du überhaupt Dämmplatten anbringen kannst, muss die Fassade saniert werden. Das kostet zwischen 15 und 30 Euro pro Quadratmeter. Wenn du nur die Dämmung zählst, vergisst du diesen Schritt - und das ist ein Fehler.
Dann kommt das Material. EPS (Polystyrol) ist günstig, aber nicht immer erlaubt. In vielen Gemeinden in Österreich, besonders in historischen Vierteln, ist nur Mineralwolle oder Holzfaser zugelassen. Die Preise dafür liegen deutlich höher. Und dann gibt es noch die Verarbeitung: Ist die Fassade leicht zugänglich? Oder musst du Gerüste aufbauen, weil das Haus in einer engen Gasse steht? Gerüste kosten allein 1.500 bis 3.000 Euro - unabhängig von der Fläche.
Kostenübersicht: 100 qm Fassadendämmung mit verschiedenen Materialien
Hier ist eine realistische Preisübersicht für 100 Quadratmeter Fassadendämmung in Österreich, inklusive Vorbereitung, Material und Montage (Stand 2025):
| Material | Dämmstärke (cm) | Materialkosten (€) | Vorbereitung & Montage (€) | Gesamtkosten (€) |
|---|---|---|---|---|
| EPS (Polystyrol) | 14 cm | 1.200 | 3.800 | 5.000 |
| Mineralwolle | 14 cm | 2.400 | 4.200 | 6.600 |
| Holzfaserdämmung | 16 cm | 3.500 | 4.500 | 8.000 |
| PU-Schaum (Spritzverfahren) | 10 cm | 3.800 | 5.000 | 8.800 |
Die Werte sind durchschnittlich, basierend auf Angeboten aus der Steiermark, Niederösterreich und Oberösterreich. In Wien oder Salzburg kannst du mit 10-15 % höheren Preisen rechnen. In ländlichen Regionen gibt es oft günstigere Handwerker, aber längere Wartezeiten.
Warum du nicht nur auf den Preis schauen solltest
Ein Angebot mit 4.500 Euro für 100 qm klingt verlockend. Aber was ist drin? Wenn der Anbieter keine Vorbereitung macht, wird der Putz in zwei Jahren abblättern. Wenn er kein Untersuchungsprotokoll vom Fachmann vorlegt, könntest du später Schimmel oder Feuchtigkeitsschäden haben - und die Reparatur kostet dann 10.000 Euro.
Ein seriöser Handwerker prüft vorher:
- Die Feuchtigkeit im Mauerwerk mit einem Feuchtemesser
- Die Tragfähigkeit des alten Putzes mit einem Hammerschlagtest
- Ob es Schimmel oder Algen gibt - und wie er sie entfernt
- Ob die Fassade geneigt ist - und ob das Gerüst sicher montiert werden kann
Diese Prüfungen kosten meist 150-300 Euro, aber sie verhindern teure Fehler. Frag immer nach dem Sanierungsprotokoll. Ein guter Handwerker gibt dir das schriftlich - mit Fotos und Messwerten.
Welche Dämmstoffe sind in Österreich erlaubt?
Nicht alles ist überall erlaubt. In vielen Gemeinden, besonders in historischen Zentren wie Graz, Hallstatt oder Krems, gibt es strenge Auflagen. EPS ist oft verboten, weil es nicht atmet und Feuchtigkeit staut. In solchen Fällen musst du auf natürliche Materialien wie Holzfaser, Mineralwolle oder Kork setzen.
Mineralwolle ist der Klassiker: guter Wärmedämmwert, feuerbeständig, preiswert im Vergleich zu Holzfaser. Aber sie ist staubig - deshalb muss die Verarbeitung von Profis erfolgen. Holzfaser ist teurer, aber sie reguliert die Luftfeuchtigkeit und ist umweltfreundlich. In Neubauten ist sie Standard, in Altbauten immer beliebter.
PU-Schaum wird oft als „schnelle Lösung“ angeboten, aber er hat Nachteile: Er verstopft Ritzen, kann aber auch Schimmel unter der Dämmung fördern, wenn das Mauerwerk nicht trocken ist. Und er ist schwer zu recyceln. In Österreich wird er deshalb immer seltener empfohlen.
Wie viel sparst du wirklich mit Fassadendämmung?
Ein Haus aus den 70er-Jahren verliert bis zu 40 % seiner Wärme über die Außenwände. Eine 14 cm starke Dämmung senkt den Heizenergiebedarf um 25-35 %. Bei einem Jahresverbrauch von 2.500 Litern Heizöl sparest du 600-800 Liter - das sind 900-1.200 Euro pro Jahr.
Wenn du 7.000 Euro investierst, amortisiert sich die Dämmung in 7-8 Jahren. Danach ist es reine Ersparnis. Und das ohne Berücksichtigung von Förderungen.
Die österreichische Bundesregierung fördert Fassadendämmung über das Wohnbauförderungsgesetz. In der Steiermark gibt es bis zu 30 % Zuschuss - maximal 10.000 Euro. In Wien bis zu 5.000 Euro. Du musst die Förderung vor Beginn der Arbeiten beantragen. Und du brauchst einen Wärmeschutznachweis nach ÖNORM B 8110. Ein guter Handwerker hilft dir dabei - frag ihn danach.
Was du vor der Entscheidung tun solltest
Bevor du unterschreibst:
- Bestelle mindestens drei Angebote - nicht nur Preis, sondern auch Leistungsumfang vergleichen
- Prüfe, ob der Anbieter Mitglied im Verband der österreichischen Handwerker ist
- Frage nach Referenzen - und ruf zwei ehemalige Kunden an
- Verlange einen schriftlichen Vertrag mit Leistungsbeschreibung, Materialangaben und Garantie
- Prüfe, ob die Förderung bereits beantragt wurde - und ob sie genehmigt ist
Ein seriöser Anbieter nimmt sich Zeit. Er erklärt dir die Materialien, zeigt dir Fotos von früheren Projekten und sagt dir genau, was passiert, wenn es regnet oder der Winter früh kommt. Wenn er nur ein Blatt Papier mit einer Zahl hinhält - geh weg.
Was passiert, wenn du es nicht machst?
Ein Haus ohne Dämmung kostet dich nicht nur Geld - es macht dich krank. Feuchte Wände führen zu Schimmel. Schimmel spart keine Energie - aber sie verursacht Atemwegserkrankungen, Allergien und Kopfschmerzen. Die EU hat 2025 neue Regeln für Energieeffizienz eingeführt: Ab 2027 müssen alle Gebäude, die verkauft werden, einen Energieausweis mit mindestens Klasse D haben. Ohne Dämmung wirst du dein Haus nicht mehr verkaufen können - oder nur zu einem Bruchteil des Wertes.
Und wenn du es später nachträglich machst? Dann musst du die Fassade wieder abreißen, weil das Material nicht mehr kompatibel ist. Das kostet doppelt.
Dämmen ist keine Ausgabe. Es ist eine Investition in deine Gesundheit, deine Finanzen und deine Zukunft.
Wie lange hält eine Fassadendämmung?
Eine gut verarbeitete Fassadendämmung hält mindestens 40 bis 50 Jahre. Das Material selbst - ob Mineralwolle, Holzfaser oder EPS - ist langlebig. Entscheidend ist die Verarbeitung: Der Putz muss atmungsaktiv sein, die Anschlüsse dicht, und die Fassade muss regelmäßig gewartet werden. Ein Putz, der nach 10 Jahren abblättert, ist kein Zeichen des Materials, sondern der schlechten Montage.
Kann ich die Fassadendämmung selbst machen?
Theoretisch ja - aber praktisch nein. Die Vorbereitung des Mauerwerks, das Anbringen von Dämmplatten, das Verlegen von Bewehrung und das Auftragen von mehreren Putzschichten erfordern Fachwissen. Selbst kleine Fehler - wie eine nicht dichte Naht oder eine falsch montierte Dämmplatte - führen zu Feuchtigkeitsschäden. Und du verlierst die Förderung, wenn du nicht von einem zertifizierten Handwerker arbeiten lässt. Die Gefahr ist höher als der mögliche Gewinn.
Ist eine Dämmung mit 10 cm Dicke ausreichend?
Nein, nicht für einen Altbausanierung. Die gesetzlichen Mindestanforderungen nach ÖNORM B 8110 liegen bei 14 cm für EPS und 16 cm für Holzfaser. Eine 10 cm starke Dämmung bringt nur eine geringe Energieeinsparung - und du erfüllst nicht die Förderkriterien. Außerdem wird die Wärmebrücke an den Fenstern und Ecken nicht ausreichend abgedichtet. Du zahlst mehr für das Material, aber sparst kaum Energie - das ist kein guter Deal.
Welche Fördertöpfe gibt es in Österreich für Fassadendämmung?
Die wichtigsten sind das Bundeswohnbauförderungsgesetz (BWF), die Länderförderung (z. B. Steiermark, Wien, Salzburg) und die Wohnbauförderung der Gemeinden. Die Bundesförderung bietet bis zu 20 % Zuschuss, die Länder bis zu 30 %. In manchen Gemeinden gibt es zusätzlich 1.000-2.000 Euro Bonus, wenn du natürliche Dämmstoffe verwendest. Du musst den Antrag vor Baubeginn stellen - nachträglich geht es nicht. Die meisten Handwerker helfen dir mit dem Formular - frag einfach.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Fassadendämmung?
Frühjahr und Herbst sind ideal - wenn es nicht zu kalt oder zu nass ist. Die Temperaturen sollten über 5 °C liegen, damit der Putz richtig aushärtet. Im Winter ist es zu kalt, im Hochsommer zu heiß - der Putz trocknet zu schnell und reißt. Viele Handwerker haben im Frühjahr lange Wartezeiten - planen deshalb früh ein. Wenn du im Herbst startest, kannst du oft günstigere Preise aushandeln, weil die Termine weniger voll sind.
Kommentare
Jakob Sprenger
November 16, 2025Ich hab das letzte Jahr mein Haus gedämmt – und jetzt sitzt der Handwerker im Gefängnis. Der Typ hat EPS genommen, obwohl ich explizit gesagt hab, dass es in meiner Straße verboten ist. Jetzt hat die Gemeinde mir eine Strafe von 8.000 Euro aufgebrummt, weil die Fassade nicht „atmet“. Ich hab nur sparen wollen. Jetzt hab ich Schimmel, eine Rechnung von 20.000 Euro und meine Nachbarn gucken mich an, als wäre ich ein Umweltverbrecher. 🤡
Michael Hufelschulte
November 17, 2025Die hier präsentierte Kostenstruktur ist, mit Verlaub, methodisch inadäquat. Es wird nicht zwischen marginalen und substantiellen Variablen differenziert – insbesondere die aggregierte Erfassung von Vorbereitungskosten als fixer Posten ignoriert die nichtlineare Skalierbarkeit der Sanierungsintervention. Zudem wird der Begriff der „Wärmebrücke“ irreführend verwendet, da er in der Bauphysik eine spezifische dimensionale Eigenschaft beschreibt, nicht einen allgemeinen Wärmeverlust. Die Tabelle ist irreführend, weil sie keine Standardabweichung oder Konfidenzintervalle angibt. Wer das als verlässliche Grundlage nutzt, handelt nicht sorgfältig – er handelt naiv.
Wolfram Schmied
November 17, 2025Ich hab vor drei Jahren genau das Gleiche gemacht – und es war die beste Entscheidung meines Lebens. Meine Heizkosten sind halbiert, die Wohnung ist jetzt warm, ohne dass ich den Thermostat aufdrehe, und die Kinder haben keine Allergien mehr. Ja, es war teuer. Aber ich hab nicht gespart – ich hab investiert. Und wenn du jetzt zögern würdest, weil du Angst hast, zu viel zu bezahlen: Denk dran – du zahlst ja nicht nur für Dämmung. Du zahlst für Ruhe, für Gesundheit, für Frieden. Und das ist unbezahlbar.
Elmar Idao
November 18, 2025Es ist wichtig, die Schreibweise „Fassadendämmung“ korrekt zu verwenden – nicht „Fassaden-Dämmung“ oder „Fassade Dämmung“. Auch „ÖNORM“ darf nicht mit „Oenorm“ oder „Oenorm B8110“ geschrieben werden. Die Großschreibung von „Bundeswohnbauförderungsgesetz“ ist zwingend. Wer solche Details ignoriert, untergräbt die Glaubwürdigkeit des gesamten Textes – auch wenn der Inhalt sonst stimmt. Kleine Dinge machen den Unterschied.
Jean Paul Kirschstein
November 20, 2025Die Entscheidung für Dämmung ist keine technische, sondern eine ethische. Was wir heute tun, bestimmt, wie unsere Nachbarn atmen. Was wir sparen, wird später andere kosten. Investieren ist nicht teuer – es ist verantwortlich.
Alexander Wondra
November 21, 2025Ich hab das auch vor einem Jahr gemacht – und ich war total überfordert. Aber der Handwerker hat mir wirklich geholfen, den Antrag für die Förderung zu stellen. Hat mir sogar die Unterlagen per Mail geschickt, damit ich sie ausdrucken kann. Ich hab gedacht, das ist alles so kompliziert – aber wenn du jemanden hast, der dich durchnimmt, ist es gar nicht so schlimm. Und jetzt freu ich mich jedes Mal, wenn ich die Heizung runterdrehe. 😊
Philipp Lanninger
November 22, 2025Und jetzt kommt der große Witz: Die EU sagt, wir müssen sparen, aber wir dürfen keine EPS-Dämmung nutzen? Das ist wie wenn man sagt: „Du musst abnehmen – aber du darfst kein Brot essen und auch kein Wasser trinken.“ Wer hat das erfunden? Die Politiker, die in Villen wohnen und nie eine kalte Wand berührt haben. Wir sollen uns kaputtsparen, damit sie ihre Steuern nicht erhöhen müssen. Das ist nicht Energiepolitik – das ist Sozialismus mit Dämmplatten.
Eoin Browne
November 24, 2025so uhhhh 8000 euro for 100sqm wow that's basically a new car i mean what even is this world anymore
Dirk Lukeit
November 24, 2025hab das letzte jahr gemacht und es war der arsch… eps war günstiger aber die gemeinde hat mich verklagt… jetzt hab ich holzfaser und ne rechnung von 12k… aber hey… wenigstens ist die wand nicht mehr feucht… 🤷♂️😅
Marc-Etienne Burdet
November 25, 2025Ach, liebe Leute… die 14 cm EPS? Pah. Das ist doch nur ein „Wärmespielzeug“ für Leute, die glauben, dass Wärme wie ein Kissen auf der Wand liegt. Holzfaser? Da atmet die Wand. Da atmet das Haus. Da atmet der Mensch. Und wer das nicht versteht… na ja… der wird auch nicht verstehen, warum sein Schimmel nicht mit einem Spray verschwindet. 🌿💧
Christian Bikar
November 26, 2025Deutschland hat das nicht so kompliziert gemacht. Warum müssen wir hier in Österreich so viel Geld für so wenig bringen? Ich hab in Bayern gesehen – da macht jeder seine eigene Dämmung, und keiner schaut hin. Hier? Ein Formular, ein Gutachten, ein Genehmigungsstempel – und dann noch eine Förderung, die du nicht bekommst, weil du am falschen Tag angemeldet hast. Das ist kein Land – das ist eine Bürokratie-Show.
Shane Dolan
November 27, 2025Wenn du dir unsicher bist – frag einen Handwerker, der schon 20 Jahre in der Gegend arbeitet. Nicht den, der gerade online Werbung macht. Geh in die Werkstatt. Trink einen Kaffee mit ihm. Frag, was er selbst an seinem Haus gemacht hat. Die Antwort wird dir mehr sagen als alle Tabellen der Welt. Ich hab das so gemacht – und es hat funktioniert.
Felix Gorbulski
November 28, 2025Es ist nicht die Summe, die zählt. Es ist die Sicherheit, die du danach hast.
Carsten Langkjær
November 30, 2025Ich hab vor fünf Jahren angefangen, über Dämmung nachzudenken. Zuerst dachte ich, das ist nur ein weiterer Trend, wie die veganen Kekse oder die Yoga-Matten im Wohnzimmer. Aber dann hab ich mal den alten Heizkostenzettel von 2018 rausgesucht – und den von 2023. Der Unterschied war fast 40 %. Ich hab nicht mal was verändert, außer die Fassade. Und jetzt, wenn ich im Winter im Sessel sitze und die Heizung auf 18 Grad habe, und es ist warm – dann denk ich: Mann, das war’s wert. Nicht weil ich sparen wollte. Sondern weil ich endlich wieder atmen kann. Ohne dass mir die Wand feucht auf den Nacken tropft. Und das… das ist mehr als eine Investition. Das ist ein kleiner Sieg.
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