Stellen Sie sich vor, Sie finden genau die Immobilie, die Sie schon lange gesucht haben - eine Wohnung in der Innenstadt, ein Haus mit Garten, ein modernes Dachgeschoss. Sie rufen den Makler an, machen eine Besichtigung, und dann kommt die Nachricht: Bieterverfahren. Keine Verhandlung, kein Telefonat, keine unsicheren Angebote. Stattdessen: ein klarer Termin, ein Formular, ein Gebot. Was jetzt kommt, ist kein Verkauf wie früher. Es ist ein Wettkampf. Und wenn Sie nicht wissen, wie er funktioniert, verlieren Sie - oft ohne zu verstehen, warum.
Was ist ein Bieterverfahren bei Immobilien?
Ein Bieterverfahren ist kein Versteigerungssaal mit Hammer und Ruf. Es ist ein strukturiertes, schriftliches Verfahren, bei dem mehrere Interessenten innerhalb einer festgelegten Frist ein anonymes, schriftliches Kaufangebot abgeben. Der Verkäufer wertet alle Angebote aus und wählt das beste aus - nicht unbedingt das höchste. Das Verfahren ist seit Jahren in Deutschland etabliert, besonders in Ballungsräumen wie München, Berlin oder Frankfurt. Laut ImmobilienScout24 nutzen 68 % der Makler in diesen Regionen das Bieterverfahren, wenn die Nachfrage hoch ist.
Warum? Weil es schnell funktioniert. Statt Wochen oder Monate auf einen Käufer zu warten, läuft der Verkauf in drei bis sechs Wochen ab. Der Verkäufer bekommt einen klaren Preis, der oft über dem Schätzwert liegt. In München wurde 2023 eine Immobilie mit einem Schätzwert von 1,1 Millionen Euro für 1,25 Millionen Euro verkauft - ein Aufschlag von 13,6 %. Das ist kein Einzelfall.
Als Käufer haben Sie keinen direkten Kontakt zu anderen Interessenten. Sie wissen nicht, wer mitbietet. Sie sehen keine Gebote. Alles läuft anonym. Das ist absichtlich: Es soll Fairness schaffen. Aber es schafft auch Unsicherheit. Werden Sie überrumpelt? Was ist ein fairer Preis? Und was passiert, wenn Sie das höchste Gebot abgeben - und trotzdem keinen Zuschlag bekommen?
Wie läuft ein Bieterverfahren ab? Der sechsschrittige Ablauf
Der Ablauf ist standardisiert - und das ist gut. Wenn Sie wissen, was kommt, können Sie sich darauf vorbereiten. Hier ist, wie es wirklich funktioniert:
- Ankündigung: Der Makler oder Verkäufer veröffentlicht ein Inserat, das explizit sagt: „Bieterverfahren“. Da steht nicht nur die Adresse, sondern auch die Frist für die Angebotsabgabe, der Termin für die Besichtigung und oft ein Schätzwert. Das Inserat ist der Startschuss.
- Sammlungsbegutachtung: Die Besichtigung findet meist als Open-House statt. Mehrere Interessenten kommen gleichzeitig. Das ist kein Zufall. Der Makler will sehen, wie viele Leute interessiert sind. Nutzen Sie diese Gelegenheit: Fragen Sie nach dem Grundriss, der Energieausweis, der Sanierungsstatus, der Baugenehmigung. Alles, was Sie brauchen, um ein fundiertes Angebot abzugeben.
- Schriftliches Angebot abgeben: Sie erhalten ein Formular - oft per E-Mail. Dort tragen Sie Ihren Namen, Ihre Kontaktdaten, Ihr Gebot, Ihre Finanzierungsbedingungen und ggf. einen Termin für die Übergabe ein. Wichtig: Das Angebot ist unverbindlich. Sie können es zurückziehen, solange der Verkäufer noch nicht zugesagt hat. Aber: Sobald er zustimmt, wird es rechtlich bindend.
- Auswertung: Der Makler sammelt alle Gebote. Er sortiert sie nach Preis, Zahlungsbedingungen, Finanzierungsnachweis und Fristen. Der Verkäufer entscheidet dann. Und hier kommt der entscheidende Punkt: Der Höchstbietende gewinnt nicht automatisch.
- Entscheidung: Der Verkäufer kann das niedrigere Gebot wählen, wenn der Bieter eine schnelle, sichere Finanzierung nachweist. Oder wenn er den Kauf ohne Baufinanzierungsbedingung anbietet. Ein Angebot mit „Finanzierung vorbehaltlich“ ist oft weniger wert als ein niedrigeres Gebot mit „barzahlungsfähig“.
- Zuschlag und Vertrag: Wenn Sie gewinnen, bekommen Sie eine schriftliche Zusage. Dann folgt die notarielle Beurkundung. Bis dahin ist nichts verbindlich. Aber: Wenn Sie zugesagt haben und dann zurücktreten, können Sie Schadensersatz zahlen.
Einige Makler nutzen digitale Plattformen für die Angebotsabgabe - seit 2023 machen das 63 % der Agenturen. Das macht den Prozess schneller, aber auch transparenter. Sie bekommen eine Bestätigung, dass Ihr Angebot eingegangen ist. Kein „Ich weiß nicht, ob es angekommen ist.“
Was macht ein erfolgreiches Bieterverfahren aus?
Nicht jede Immobilie eignet sich dafür. Ein Bieterverfahren funktioniert nur, wenn:
- Die Nachfrage hoch ist - in begehrten Lagen, bei modernen Objekten, mit guter Infrastruktur.
- Die Marktlage positiv ist - in einer Rezession oder bei hohen Zinsen funktioniert es kaum.
- Der Verkäufer klar kommuniziert - Fristen, Unterlagen, Regeln.
Die Erfolgsquote liegt bei Verkäufern bei 76 %. Aber bei Käufern ist die Zufriedenheit geringer. Warum? Weil viele nicht verstehen, warum sie verloren haben. Sie geben 1,1 Millionen aus - und sehen, dass jemand anderes mit 1,05 Millionen gewonnen hat, weil er bar zahlte. Das ist frustrierend. Aber es ist legal.
Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist der Makler. Ein guter Makler strukturiert den Prozess, dokumentiert alles, kommuniziert klar. In einer Umfrage von KSK-Immobilien gaben 92 % der Nutzer an, dass die Transparenz des Ablaufs „gut“ oder „sehr gut“ war - wenn der Makler professionell war. Bei schlechten Maklern hingegen gab es Beschwerden über „unklare Fristen“ oder „fehlende Transparenz bei der Auswahl“.
Was Sie als Käufer wissen müssen - 5 entscheidende Regeln
Wenn Sie an einem Bieterverfahren teilnehmen, ist Ihr größter Feind nicht der Konkurrent - es ist Ihre eigene Emotion. Hier sind fünf Regeln, die Sie befolgen müssen:
- Setzen Sie sich ein Limit - und halten Sie sich daran. Machen Sie vorher eine Finanzierungsanalyse mit Ihrer Bank. Wie viel können Sie wirklich zahlen? Was ist Ihr Maximalbetrag? Schreiben Sie ihn auf. Und sagen Sie sich: „Ich gehe nicht darüber hinaus.“ Viele Käufer übertreiben aus Angst, das Objekt zu verlieren. Das ist der größte Fehler.
- Prüfen Sie alles, bevor Sie bieten. Fordern Sie den Energieausweis, den Grundriss, die Bauakten, die Schadstoffuntersuchung an. Wenn der Makler nicht bereit ist, das zu schicken, ist das ein Warnsignal. Ein guter Makler gibt alles vor der Abgabe der Gebote heraus.
- Vermeiden Sie Finanzierungsbedingungen - wenn möglich. Ein Angebot mit „Finanzierung vorbehaltlich“ ist schwach. Ein Angebot mit „barzahlungsfähig“ oder „Baufinanzierung bereits zugesagt“ ist stark. Wenn Sie nicht bar zahlen können, machen Sie vorher einen Vorvertrag mit Ihrer Bank - und zeigen Sie ihn im Angebot an.
- Verstehen Sie die Rechtslage. Ein Bieterverfahren ist nicht automatisch bindend. Laut § 145 BGB ist ein Angebot erst bindend, wenn es angenommen wird. Aber: Wenn der Verkäufer Ihnen schriftlich zugesagt hat, und Sie dann zurücktreten, können Sie auf Schadensersatz verklagt werden. Das ist kein Theorie-Problem - 8,3 % der Bieterverfahren enden in rechtlichen Auseinandersetzungen, weil jemand zurücktrat.
- Suchen Sie sich einen unabhängigen Experten. Ein Immobilienberater, der nicht vom Makler bezahlt wird, kann Ihnen helfen, den Marktwert einzuschätzen. Er sagt Ihnen: „Das Objekt ist überteuert.“ Oder: „Das ist ein Schnäppchen.“ Das ist wertvoller als jede Emotion.
Bieterverfahren vs. klassischer Verkauf: Was ist besser?
Ein klassischer Verkauf läuft so: Sie sehen eine Immobilie, rufen an, machen eine Besichtigung, verhandeln. Der Preis ist oft unklar. Der Verkäufer sagt: „Ich will 850.000 Euro.“ Sie bieten 780.000. Er sagt: „Nehmen Sie 820.000.“ Sie zahlen 800.000. Das kann Wochen dauern. Und am Ende ist keiner zufrieden.
Beim Bieterverfahren ist alles klarer:
| Aspekt | Bieterverfahren | Klassischer Verkauf |
|---|---|---|
| Dauer | 3-6 Wochen | 3-12 Monate |
| Transparenz | Hoch - anonyme Gebote, klare Regeln | Niedrig - versteckte Verhandlungen |
| Preis | Oft über Schätzwert, durch Wettbewerb | Unter oder nahe Schätzwert, durch Verhandlung |
| Rechtssicherheit | Mittel - Gebot erst bindend nach Zusage | Hoch - Verhandlung führt direkt zu Vertrag |
| Psychologischer Druck | Hoch - Angst, verlieren zu können | Niedrig - keine Konkurrenz sichtbar |
| Eignung | Begehrte Lagen, hohe Nachfrage | Alle Lagen, besonders schwierige Objekte |
Das Bieterverfahren ist kein Allheilmittel. Es ist eine Strategie für eine bestimmte Marktphase - und für bestimmte Objekte. Wenn Sie eine Immobilie in einem ländlichen Gebiet wie Mecklenburg-Vorpommern suchen, wird das Bieterverfahren kaum zum Einsatz kommen. Dort nutzen nur 19 % der Makler dieses Verfahren. In München sind es 78 %.
Was passiert, wenn kein Angebot kommt?
Es ist kein Mythos: Manchmal kommt kein Gebot. Oder alle Gebote liegen unter dem Mindestpreis. Ein Fall von Kampmeyer (2023) zeigt: Eine Immobilie mit Schätzwert 900.000 Euro blieb unverkauft, weil alle Gebote unter 850.000 Euro lagen. Der Verkäufer hatte zu hoch angesetzt. Die Marktlage war nicht so stark wie er dachte.
Das ist ein Risiko. Deshalb ist es wichtig, dass der Verkäufer realistisch ist. Ein guter Makler sagt: „Wenn Sie 1,2 Millionen verlangen, kommt kein Angebot. Geben Sie 1,05 Millionen vor - dann kommen die Gebote.“
Als Käufer sollten Sie diese Situation nicht als Chance sehen. Wenn kein Gebot kommt, ist das ein Zeichen: Die Immobilie ist entweder zu teuer, oder sie hat ein Problem. Prüfen Sie die Gründe. Vielleicht ist die Lage schlecht, die Sanierung teuer, die Energiebilanz katastrophal. Ein Bieterverfahren ohne Gebote ist kein Erfolg - es ist eine Warnung.
Was kommt als Nächstes? Die Zukunft des Bieterverfahrens
Das Bieterverfahren ist nicht nur eine Modeerscheinung. Es wächst. Seit 2020 hat sich seine Nutzung in Deutschland um 45 % erhöht. Der Immobilienverband IVD hat 2023 Leitlinien veröffentlicht, um Transparenz zu sichern. Die Digitalisierung macht es schneller. Und die Nachfrage in den Top-Städten bleibt hoch.
Aber es gibt Warnsignale. Der Deutsche Institut für Urbanistik warnt vor einer „Verzerrung des Marktpreises durch psychologischen Druck“. Wenn Käufer aus Angst überbieten, steigen die Preise künstlich. Das ist gefährlich - für den Markt, für die Mieter, für die nächste Generation.
Experten sind sich einig: Solange die Marktlage stabil bleibt, wird das Bieterverfahren bleiben. 87 % der Immobilienprofessoren halten es für langfristig tragfähig. Aber: Es braucht Regeln. Klare Kommunikation. Und vor allem: Respekt vor dem Prozess - von Verkäufern und Käufern gleichermaßen.
Ist ein Bieterverfahren rechtlich bindend?
Nein - nicht von Anfang an. Ihr Angebot ist unverbindlich, solange der Verkäufer nicht schriftlich zugesagt hat. Sobald er das tut, wird das Angebot rechtlich bindend. Wenn Sie dann zurücktreten, kann der Verkäufer Schadensersatz verlangen - zum Beispiel für Kosten, die er durch den verpassten Verkauf hat. Das ist kein theoretisches Risiko: In 8,3 % der Fälle kommt es zu rechtlichen Auseinandersetzungen.
Kann der Verkäufer das niedrigste Gebot wählen?
Ja. Der Verkäufer ist nicht verpflichtet, das höchste Gebot anzunehmen. Er kann das Angebot wählen, das für ihn am sichersten ist - zum Beispiel ein niedrigeres Gebot mit barer Zahlung, ohne Finanzierungsvorbehalt. Oder ein Angebot mit einem früheren Übergabetermin. Der Preis ist nur ein Faktor - die Sicherheit des Käufers zählt genauso.
Wie viel kostet ein Bieterverfahren für den Käufer?
Für den Käufer ist das Bieterverfahren kostenlos. Sie zahlen keine Gebühren, um ein Angebot abzugeben. Die Kosten fallen nur an, wenn Sie den Zuschlag bekommen - dann zahlen Sie die üblichen Kaufnebenkosten: Grunderwerbsteuer, Notar, Grundbucheintrag. Aber die Teilnahme selbst kostet nichts.
Was ist der größte Fehler, den Käufer machen?
Der größte Fehler ist, ohne Limit zu bieten. Viele Käufer lassen sich von der Spannung anstecken, sehen andere Gebote (oder vermuten sie) und übertreiben. Sie geben 10 % mehr aus, als sie sich leisten können. Das führt zu finanzieller Belastung - und manchmal zum Verlust der Immobilie, weil die Bank die Finanzierung verweigert. Setzen Sie Ihr Limit im Voraus - und halten Sie sich daran.
Wie finde ich heraus, ob ein Objekt für ein Bieterverfahren geeignet ist?
Prüfen Sie drei Dinge: Erstens, ist die Immobilie in einer begehrten Lage? Zweitens, ist der Schätzwert realistisch? Drittens, ist der Makler transparent? Wenn das Inserat viele Details enthält, die Besichtigung gut organisiert ist und der Makler Fragen offen beantwortet, ist das ein gutes Zeichen. Wenn das Inserat vage ist und der Makler keine Unterlagen schicken will - dann ist das kein Bieterverfahren, sondern eine Falle.
Was tun, wenn Sie verloren haben?
Verlieren im Bieterverfahren ist nicht das Ende. Es ist ein Signal. Fragen Sie den Makler: „Warum wurde das andere Angebot gewählt?“ Manchmal erfahren Sie, dass der Gewinner bar zahlte, oder einen schnelleren Termin hatte. Das ist nützliche Information für das nächste Mal.
Und dann: Gehen Sie weiter. Es gibt immer andere Objekte. Ein Bieterverfahren ist kein Wettbewerb um Liebe - es ist ein wirtschaftlicher Prozess. Wer ruhig bleibt, wer vorbereitet ist, wer sein Limit kennt - der gewinnt langfristig. Nicht immer im ersten Versuch. Aber oft.
Kommentare
Johanna Martinson
November 10, 2025Endlich mal ein klarer Überblick! Ich hab letztes Jahr bei einem Bieterverfahren verloren, weil ich dachte, höher bieten = gewinnen. Nee, leider nicht. Der Typ hat bar gezahlt, ich hatte Finanzierungsvorbehalt. Jetzt wohnt er da. Ich sitz hier und trinke Kaffee. 😅
Jens Beyer
November 11, 2025Ja klar, 'Fairness' im Bieterverfahren – wie eine McDonald’s-Fried-Chicken-Werbung. Wer die meisten Scheine hat, gewinnt. Der Rest ist Theater. Der Makler kriegt seine Provision, der Verkäufer sein Überpreis, und wir Käufer spielen 'wer hat die dickste Bank'.
Und dann kommt noch die 'Finanzierungssicherheit' als Trumpfkarte? Ach komm. Wer hat nicht 'barzahlungsfähig' auf dem Zettel, wenn er weiß, dass das gewinnt? Das ist kein Markt, das ist ein Psychotest mit Notar.
Ingrid Armstrong
November 12, 2025Als Immobilienberaterin mit 12 Jahren Erfahrung: Das Bieterverfahren ist kein Monster, sondern ein Tool. Und wie jedes Tool – es wird missbraucht, wenn die Akteure nicht professionell agieren.
Die größte Lücke? Die fehlende Transparenz bei der Bewertungskriterien-Liste. Ein guter Makler teilt die Gewichtung mit: 50% Preis, 30% Zahlungsbedingung, 20% Übergabetermin. Ohne das ist es Lotterie. Und das ist illegal, wenn es nicht kommuniziert wird. Fragt nach der Bewertungsgrundlage – wenn er zögert, lauft weg.
Mile Barbiš
November 13, 2025DEUTSCHLAND WIRD ÜBERNOMMEN VON DEN LUXUSKÄUFERN AUS MÜNCHEN! WIR SIND SCHON NUR NOCH ZUSCHAUER IN UNSEREM EIGENEN LAND! WARUM ZAHLEN WIR 1.3MIL FÜR EINE WOHNUNG DIE 800K WERT IS? WEIL DIE GELDVERDREHER DAS VERFAHREN VERSCHLECHTERN! VERKÄUFER SOLLTEN NUR EIN GEBOT ANNEHMEN UND NICHT DIE GANZE KRIEGERKINDEREI!
Maren E.
November 13, 2025Ich hab letzte Woche mein Herz in eine Wohnung gesteckt… und sie hat mich nicht gewählt. 😭
Ich hab alles gegeben: Finanzierungszusage, barzahlungsfähig, sogar ein persönliches Schreiben mit Blumenemoji 🌸… und trotzdem hat sie den Typen mit der schwarzen BMW-Lizenz gewählt. Ich hab drei Nächte geweint. Mein Therapeut sagt, ich brauche Abstand. Aber wie soll ich Abstand haben, wenn ich jeden Tag an der Tür vorbeigehe und sehe, wie er seinen Kaffee auf dem Balkon trinkt? ☕️💔
Ich liebe diese Wohnung. Ich liebe sie so sehr, dass ich fast eine Hypothek auf mein Leben gemacht hätte. Und jetzt? Jetzt bin ich nur noch ein Schatten meiner selbst.
Beate Goerz
November 15, 2025Bieterverfahren? Das ist wie Dating mit 20 Leuten gleichzeitig – und du weißt nicht, wer dir den Blumenstrauß schickt, bis er schon im Briefkasten liegt.
Ich hab vor zwei Monaten mein Traumhaus gekriegt – mit 12% über Schätzwert, aber bar. Keine Bank, kein Stress, nur ein Handschlag und ein ‘Herzlichen Glückwunsch, du bist der Einzige, der nicht gezögert hat.’
Mein Tipp? Mach dir einen Plan. Nicht nur den Finanzplan – den Emotionsplan. Wenn du dich vorher fragst: ‘Was ist mir wichtiger – das Haus oder mein Konto?’, dann verlierst du nicht. Du entscheidest.
Torsten Hanke
November 16, 2025HAHAHAHAHA. Bieterverfahren? Das ist doch nur eine geschickte Masche der Makler-Industrie, um die Preise zu künstlich hochzutreiben und die Leute zu psychologisch zu brechen. Wer hat das erfunden? Ein Banker? Ein Immobilien-lobbyist? Ein Politiker mit 3 Villen?
Und jetzt kommt noch die ‘Transparenz’-Lüge: ‘Wir evaluieren nach Finanzierungssicherheit’ – ja klar, und der Typ mit dem bar-Zahlungs-Nachweis ist der Neffe des Maklers. Das ist kein Markt, das ist ein Kartell. Die Regulierung? Fehlanzeige. Die IVD-Leitlinien? Papierkram für Leute, die noch glauben, die Welt sei fair.
Und wenn du als Käufer denkst, du könntest ‘einen Experten’ einschalten? Der ist auch vom Makler bezahlt. Alles ist verflochten. Alles ist eine Show. Du bist nur die Nebenfigur in ihrem Drama.
Oliver Escalante
November 17, 2025Ich hab das letzte Mal verloren… und jetzt schaue ich jeden Tag auf die Wohnung und denke: ‘Du hättest 50k mehr bieten sollen.’ 😔
Ich hab mich an die Regeln gehalten. Limit gesetzt. Finanzierung geprüft. Alles sauber. Aber die anderen? Die haben ‘barzahlungsfähig’ geschrieben… aber keiner hat einen Nachweis gezeigt. Warum? Weil keiner was nachweisen muss. Das System ist ein Scherz. Ich hab das Gefühl, ich hab mich selbst betrogen. 🙏
Wenn du das liest – bitte, mach es nicht wie ich. Setz dein Limit… aber setz es höher als du denkst. Denn das Haus, das du willst… das will auch jemand anderes. Und er ist bereit, mehr zu geben. 😢
Philipp Schöbel
November 18, 2025WIE KANN MAN DAS NOCH ALS ‘FAIR’ BEZEICHNEN?!
Ein Verkäufer wählt das niedrigste Gebot? Wegen ‘Finanzierungssicherheit’? WELCHE FINANZIERUNG? WENN ICH 1,05 MIO Biete und der Andere 1,1 MIO – aber mit ‘Finanzierung vorbehaltlich’ – dann ist das ein WAHNSINN! Wer zahlt 1,1 MIO, wenn er nicht mal sicher ist, dass er die Kreditwürdigkeit hat?!
Das ist kein Markt, das ist ein Täuschungsmanöver der Banken und Makler! Die wollen, dass wir uns gegenseitig übertreffen – damit sie ihre Provisionen kassieren und wir am Ende pleite sind!
Und dann kommt noch die ‘Digitalisierung’ – jetzt wird alles online abgewickelt, und keiner weiß mehr, wer wirklich was geboten hat. Das ist eine digitale Falle! Die Regierung schaut zu! Die Politik ist korrumpiert! DIE MENSCHEN WERDEN AUSGEBEUTET!
Ich hab einen Brief an den Bundestag geschrieben. Ich werde nicht schweigen. Ich werde nicht stillhalten. DIESE SYSTEME MÜSSEN ABGESCHAFFT WERDEN!
Kaia Scheirman
November 19, 2025Hm, interessant. Ich komme aus Norwegen, wo so was fast nie vorkommt – da wird meist verhandelt. Aber ich verstehe, warum das hier funktioniert: Wenn die Nachfrage so hoch ist, dann muss man irgendwie ordnen. Aber… ist das wirklich fair für Menschen, die nicht so viel Kapital haben? Oder ist das nur ein Spiel für die Reichen?
Mylander Plattner
November 21, 2025Ein ‘schriftliches Angebot’ ist unverbindlich? FALSCH. §145 BGB ist eindeutig: Ein Angebot ist eine Willenserklärung. Wenn es formell korrekt abgegeben wurde – und der Makler es entgegengenommen hat – entsteht ein vertragliches Verhältnis. Der Verkäufer ist nicht verpflichtet, es anzunehmen – aber der Käufer ist verpflichtet, sein Angebot nicht zu widerrufen, wenn er es formell abgegeben hat.
Und ‘Finanzierungsvorbehalt’ ist nicht ‘schwach’ – es ist eine rechtlich zulässige Bedingung. Wer das als ‘schwach’ bezeichnet, versteht nichts von Kaufrecht. Sie verwechseln Marketing mit Recht.
Und wer sagt, dass ‘barzahlungsfähig’ automatisch besser ist? Das ist eine falsche Annahme. Der Verkäufer muss den Nachweis verlangen – sonst ist es wertlos. Ohne Bankbrief = kein Gewicht.
Die meisten Kommentatoren hier haben keine Ahnung von Recht. Sie lesen die Überschriften und glauben alles. Tragisch.
Tobias Bordenca
November 23, 2025Ich habe hier ein Problem: Warum wird das Bieterverfahren als ‘modern’ oder ‘effizient’ bezeichnet, wenn es doch die klassische Verhandlung ersetzt – die auf Vertrauen, Kommunikation und menschlichem Austausch basiert? Das ist nicht Fortschritt, das ist Entmenschlichung!
Und wer sagt, dass ‘Transparenz’ gegeben ist, wenn alles anonym ist? Anonymität ist das Gegenteil von Transparenz! Das ist ein oxymoron! Wer hat das erfunden? Ein Marketing-Professor? Ein Berater, der noch nie eine Immobilie gekauft hat?
Und dann: ‘Der Verkäufer wählt das beste Angebot’ – aber was ist ‘beste’? Wer definiert das? Ein Makler, der 5% Provision kriegt? Das ist kein Markt, das ist eine Manipulation! Und die IVD-Leitlinien? Ein Papiertiger! Die haben keine Durchsetzungskraft! Wer kontrolliert das? Niemand!
Und warum wird nicht gefragt: Warum gibt es in Mecklenburg-Vorpommern nur 19% Bieterverfahren? Weil dort die Menschen noch menschlich sind! Sie verhandeln! Sie sprechen! Sie sehen sich in die Augen! Und das ist die wahre ‘Transparenz’!
christian gómez
November 24, 2025Ich hab in Berlin eine Wohnung gekauft – 1,2 Mio, bar, 3 Wochen später fertig. Kein Stress, kein Gezicke. Aber ich hab auch 3 andere Angebote abgegeben – und verloren. Weil ich zu lange überlegt hab. Der Typ, der gewonnen hat, hat sein Angebot um 10 Uhr morgens abgegeben. Ich erst um 17 Uhr. Warum? Weil ich dachte, ich hab Zeit. Mist.
Also: Wenn du willst, dann gib dein Angebot früh ab. Nicht am letzten Tag. Nicht am letzten Stunde. Nicht nach dem Kaffee. Sondern: Früh. Wie ein Soldat. Denn hier gewinnt nicht der Stärkste – sondern der Schnellste.
Maggie Knowles
November 25, 2025Bieterverfahren ist wie Poker – nur ohne Bluffen. Du kannst nicht sagen: ‘Ich hab noch 100k in der Tasche.’ Du musst es zeigen – oder nicht spielen. Ich hab verloren, weil ich dachte, 1,05 Mio ist ‘fair’. Der andere hat 1,08 Mio geboten – und war bar. Ich hab mich gefragt: Warum hab ich nicht mehr geboten? Weil ich Angst hatte. Und Angst ist der schlechteste Berater.
Jetzt hab ich ne Wohnung in Köln – nicht so schön, aber sie hat einen Balkon. Und ich hab keinen Traum mehr. Nur noch eine Wohnung. Und das ist okay. Manchmal ist es besser, nicht zu gewinnen. Weil du dann nicht verlierst.
Johanna Jensen
November 26, 2025Limit setzen. Punkt.
Sidsel Kvitvik
November 26, 2025Ich hab vor 2 Jahren verloren… und dann hab ich einen Immobilienberater gefunden – der nicht vom Makler bezahlt wurde. Der hat mir gesagt: ‘Die Wohnung ist überteuert.’ Ich hab’s geglaubt. Und dann hab ich 3 Monate später eine andere gefunden – für 200k weniger. Kein Bieterverfahren. Nur ein netter Verkäufer und ein kluger Berater.
Manchmal ist das Beste, was du tun kannst… nicht mitzuspielen.
Johanne O'Leary
November 27, 2025Als irische Expat in Deutschland: Ich find’s verrückt, wie hier alles so strukturiert ist. In Irland würden wir uns einfach treffen, trinken Kaffee, und sagen: ‘Wie viel willst du?’ Und dann wird verhandelt – manchmal mit Tränen, manchmal mit Lachen.
Ich hab hier ein Bieterverfahren mitgemacht – und verloren. Aber ich hab den Verkäufer kennengelernt. Er war ein 78-jähriger Opa, der seine Wohnung verkaufte, weil er nach Irland zog. Er hat mir später geschrieben: ‘Du warst der netteste Bieter. Aber der andere hat bar gezahlt. Ich musste es tun.’
Ich hab ihm einen Brief geschrieben. Er hat ihn gelesen. Und dann hat er mir ein Foto von der Wohnung geschickt – mit einem Blumenstrauß auf dem Tisch. Ich hab geweint. Nicht weil ich verloren hab. Sondern weil ich gesehen hab, dass es mehr gibt als nur Geld.
Vielleicht ist das Bieterverfahren effizient. Aber es ist nicht menschlich. Und manchmal… ist das wichtiger.
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