Zugewinnausgleich: Was es ist und warum es bei Trennung und Erbschaft zählt

Der Zugewinnausgleich, ein gesetzlich geregelter Ausgleich des während der Ehe erzielten Vermögenszuwachses zwischen Ehepartnern. Auch bekannt als Güterstand der Zugewinngemeinschaft, ist er der Standardfall in Deutschland, wenn kein Ehevertrag existiert. Er greift nicht bei der Hochzeit, sondern erst, wenn die Ehe endet – durch Scheidung oder Tod. Dann wird berechnet, wer in der Ehe mehr dazugewonnen hat, und der andere bekommt die Hälfte des Unterschieds. Klingt einfach? Ist es aber nicht immer.

Der Zugewinnausgleich betrifft nicht alles, was du besitzt. Nur das, was du zugelegt hast, zählt. Ein Auto, das du vor der Ehe hattest? Nicht dabei. Ein Erbe, das du während der Ehe bekommen hast? Auch nicht. Aber dein Gehalt, deine Sparpläne, die Wertsteigerung deiner Immobilie – das alles fließt ein. Und hier kommt die Komplexität: Wer hat was gekauft? Wer hat die Rechnungen bezahlt? Wer hat die Kinder betreut und damit den anderen ermöglicht, Karriere zu machen? Diese Faktoren beeinflussen den Ausgleich, auch wenn sie nicht direkt im Konto stehen.

Der Ehegattensondervermögen, Vermögen, das gesetzlich vom Zugewinnausgleich ausgeschlossen ist, ist oft der Schlüssel. Ein Haus, das du von deinen Eltern geerbt hast? Bleibt dir. Ein Unternehmen, das du vor der Ehe gegründet hast? Bleibt dir – aber der Gewinn, den es während der Ehe gemacht hat, wird berechnet. Und dann gibt es noch den Güterstand, die rechtliche Grundlage, die bestimmt, wie Vermögen in der Ehe behandelt wird. Die Zugewinngemeinschaft ist der Normalfall, aber viele wissen nicht, dass sie ihn nicht einfach ändern können – nur mit notariell beglaubigtem Vertrag. Und wer glaubt, nach der Scheidung sei alles klar, irrt: Auch bei Erbschaften, wenn ein Ehepartner stirbt, kann der Zugewinnausgleich noch monatelang nachwirken. Das ist kein Fall für Wikipedia – das ist ein Fall für klare Berechnungen, Dokumente und manchmal einen Anwalt.

Was du in den folgenden Artikeln findest, sind konkrete Fälle, die zeigen, wie der Zugewinnausgleich in der Praxis funktioniert – oder eben nicht. Von der Wohnung, die plötzlich doppelt so viel wert ist, über das Erbe, das niemand erwähnt hat, bis hin zu den Fehlern, die viele bei der Dokumentation machen. Keine Theorie. Nur echte Situationen, die du vielleicht kennst – oder bald erlebst.

Immobilienwert bei Scheidung: So wird der Marktwert ermittelt und fair aufgeteilt

Bei Scheidung zählt der aktuelle Verkehrswert der Immobilie, nicht der Kaufpreis. Erfahre, wie ein Gutachten erstellt wird, wie der Zugewinnausgleich berechnet wird und welches Gutachten du brauchst - Kurzgutachten oder gerichtstaugliches Verkehrswertgutachten.

3 November 2025