Ein Immobiliengutachten, ein offizielles Dokument, das den Wert einer Immobilie festlegt – meist vom Finanzamt oder bei Verkauf, Erbschaft oder Grundsteuererhöhung verlangt. Auch bekannt als Immobilienbewertung, ist es oft der entscheidende Faktor, der über Ihre Steuerlast oder den Verkaufspreis entscheidet. Doch was, wenn das Gutachten einfach falsch ist? Wenn der Wert künstlich hochgesetzt wurde, weil der Sachverständige nicht vor Ort war, oder weil er veraltete Vergleichsobjekte genutzt hat? Dann zahlen Sie mehr Steuern, als nötig – oder verkaufen Ihre Immobilie unter Wert.
Ein Gegengutachten, ein unabhängiges, fachlich fundiertes Gutachten, das den ursprünglichen Wert widerlegt ist Ihr wichtigstes Werkzeug. Es muss von einem zertifizierten Sachverständigen, einem anerkannten Experten, der nach gesetzlichen Vorgaben bewertet und nicht von der Bank oder dem Finanzamt abhängig ist erstellt werden. Kein Kostenvoranschlag, keine Schätzung von einem Makler – nur ein echtes, rechtsgültiges Gutachten zählt. Die meisten Finanzämter akzeptieren ein solches Gegengutachten, wenn es nachweislich korrekte Daten, aktuelle Vergleichspreise und eine klare Begründung enthält. In München haben wir Fälle gesehen, wo Hausbesitzer mit einem Gegengutachten die Grundsteuer um bis zu 40 % senken konnten – einfach weil der ursprüngliche Wert nicht stimmte.
Ein Grundsteuerwert, der von der Gemeinde festgelegt wird und auf dem Gutachten basiert ist nicht unveränderlich. Er wird nicht für immer festgeschrieben. Wenn Sie ein neues Gutachten vorlegen, das den Wert korrekt darstellt, müssen die Behörden ihn anpassen. Viele Hausbesitzer wissen das nicht – und zahlen jahrelang zu viel. Dabei ist der Prozess nicht kompliziert: Sie holen ein Gegengutachten ein, reichen es beim Finanzamt ein, und warten auf die Prüfung. Oft reicht schon ein Brief mit den neuen Zahlen, um eine Neuberechnung auszulösen.
In der Sammlung unten finden Sie praktische Anleitungen, wie Sie ein Gutachten anfechten, was ein richtiges Gegengutachten beinhalten muss, und wie Sie Fehler in den Bewertungen erkennen. Sie erfahren, welche Unterlagen Sie brauchen, wie Sie den Sachverständigen auswählen, und warum Barzahlung bei der Beauftragung ein roter Faden ist – denn nur mit Dokumentation haben Sie eine Chance. Es geht nicht um Theorie. Es geht darum, dass Sie nicht mehr zahlen, als Sie müssen.
Bei Scheidung zählt der aktuelle Verkehrswert der Immobilie, nicht der Kaufpreis. Erfahre, wie ein Gutachten erstellt wird, wie der Zugewinnausgleich berechnet wird und welches Gutachten du brauchst - Kurzgutachten oder gerichtstaugliches Verkehrswertgutachten.
