Wärmedämmverbundsystem: Was es ist, warum es oft falsch eingesetzt wird und was wirklich hilft

Ein Wärmedämmverbundsystem, eine mehrschichtige Außenwanddämmung aus Dämmstoff, Kleber und Putz, die oft als Standardlösung für Energieeinsparung gilt. Auch bekannt als WDVS, wird es in Neubauten häufig eingesetzt – doch in Altbauten, besonders bei denkmalgeschützten Häusern, kann es mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Viele glauben, dass jede Fassade mit einem WDVS gedämmt werden muss, um den Energieverbrauch zu senken. Doch das ist ein Irrtum. In alten Mauerwerken mit Kalkputz oder Ziegelsteinen braucht die Wand Luft, um Feuchtigkeit abzuführen. Ein WDVS versiegelt diese Wand – und das führt dazu, dass Feuchtigkeit nicht mehr entweichen kann. Sie bleibt im Mauerwerk, schafft Schimmel, löst Putz ab und zerstört nach und nach die Substanz.

Daher ist ein diffusionsoffene Dämmung, eine Art Innendämmung, die Feuchtigkeit durchlässt, statt sie einzufangen. Auch bekannt als kapillaraktive Dämmung, ist sie die einzige sichere Methode für historische Gebäude. Materialien wie Kalziumsilikatplatten oder Holzfaserdämmung atmen – sie nehmen Feuchtigkeit auf, speichern sie kurz und geben sie wieder ab, wenn die Luft trockener wird. Das schützt die Wände, ohne sie zu erstickten. Und das ist kein Trend – das ist Bauphysik. Wer ein Haus aus den 1920er-Jahren sanieren will, sollte nicht auf WDVS setzen, sondern auf diese alternativen Lösungen. Denn ein WDVS ist kein Allheilmittel. Es ist ein Werkzeug – und wie jedes Werkzeug muss es am richtigen Ort eingesetzt werden.

Immer wieder sehen wir, wie Hausbesitzer mit WDVS starten, weil sie es von ihrem Bauunternehmer empfohlen bekommen – und später mit Schimmel, abblätterndem Putz und teuren Sanierungen kämpfen. Die gute Nachricht: Es gibt bessere Wege. Die Wärmedämmung von alten Gebäuden braucht kein Versiegelungssystem. Sie braucht Verständnis für das Material, das dahintersteht. Und sie braucht Fachleute, die wissen, dass nicht jede Wand gleich ist. In den Beiträgen unten findest du konkrete Lösungen für Altbausanierungen, die wirklich funktionieren – ohne das Haus zu ruinieren.

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16 November 2025